Was ist Autismus?

Die Bezeichnung Autismus leitet sich von dem griechischen Wort „autos“ ab, welches so viel bedeutet wie „selbst“, „auf sich selbst bezogen“. Der Begriff wurde 1914 von Eugen Bleuler in die Psychiatrie eingeführt und in den 40er Jahren von Leo Kanner (1943) und Hans Asperger (1944) in die Bereiche der Kinderpsychiatrie und Pädiatrie übernommen. Beide Autoren bestimmten die Kardinalsymptome:

  1. Grundlegende Kontaktstörung
  2. Zwanghafte Gleicherhaltung der Umwelt
  3. Geringe Bindung an Bezugspersonen
  4. Auffälligkeiten speziell in den Bereichen Wahrnehmung, Kommunikation und Verhalten

    Da Autismus ein Kontinuum unterschiedlichster Symptome und Ausprägungen beinhalten kann, wird seit einigen Jahren der Begriff der Autismus – Spektrum – Störung (ASS) verwendet. Autismus-Spektrum-Störungen verändern sich im Laufe der Entwicklung eines Kindes und sind bei verschiedenen Kindern unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt kein Verhalten, das stets zu beobachten ist und keines, das Kinder automatisch von der Diagnose des Autismus ausschließt.

    „Die Schwere der Symptome sowie das Profil der Fähigkeiten variiert von erheblicher Beeinträchtigung bis zu einem fast normalen Verhalten. Wahrnehmungsstörungen, Kommunikationsauffälligkeiten, Defizite im Sozialverhalten sowie das Intelligenzniveau zeigen in der Gruppe der Betroffenen eine erhebliche Bandbreite von sehr subtilen Störungen bis zu erheblicher Beeinträchtigung“ (Bernard Opitz 2007).

    Die Bezeichnungen „frühkindlicher Autismus“ oder auch „Kanner-Autismus“ als Synonym für eine stärkere Ausprägung / Beeinträchtigung und „Asperger-Syndrom“ für eine schwächere Ausprägung sind umgangssprachlich geläufig.

    Zum Teil bemerkenswerte Ähnlichkeiten in der Symptomatik gibt es zwischen Asperger-Syndrom und AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung).

    „Es scheint, dass für Erfolg in der Wissenschaft oder in der Kunst ein Schuss Autismus erforderlich ist.“

    (Hans Asperger)

    „Wir sagen, Autisten fehlt Empathie.
    Nein, uns fehlt sie, für sie.“

    (Henry Markram, Hirnforscher)

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